Die Spezies SchülerIn neigt mitunter dazu, sich ausgiebig zu melden um Hilfe zu erhalten und damit den eigenen Aufwand zur Klärung eines Problems effizient zu minimieren. Um den Denkprozess wieder etwas zum Lernenden zurückzuschieben habe ich in meiner Klasse ein spezielles Hilfeschild eingeführt. Die grobe Idee dazu habe ich aus irgendeinem Buch, das ich einmal gelesen habe.
Die Idee
Das Schild besteht aus drei Seiten. Eine davon zeigt immer zur Lehrperson, die andere zum Schüler/Schülerin. Dabei gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Status:
- «Ich kann das»: Als Lehrer sehe ich: Super, Kind X hat keine Probleme und kann fleissig arbeiten.
- «Bitte Hilfe»: Wenn ich als Lehrperson diese Seite sehe, weiß ich, dass ich demnächst dort einmal vorbeischauen sollte um zu unterstützen. Der Kniff daran: Auf der anderen Seite sieht das Kind „Bitte weiterarbeiten!“ stehen. Es erhält also die deutliche Erinnerung, dass auch während der Wartezeit versucht werden kann, eigeninitiativ das Problem zu lösen.
Der Vorteil an dem Schild: Anstatt dauerhaft den Arm zu heben, kann das Kind an der problematischen, oder an einer anderen Aufgabe, weiterarbeiten. Als Lehrer sehe ich auf einen Blick wo Hilfe benötigt wird.
Der Nachteil: Je nach Sitzformation sind die verschiedenen Status nicht frontal einsehbar. Ein regelmässiger Positionswechsel im Klassenzimmer ist also von Nöten um von den Bedürfnissen Notiz zu nehmen. Zudem dauert es einen Moment, bis die Kinder verstanden haben, dass es nicht das Ziel ist, das Schild in die Hand zu nehmen und mit der jeweiligen Seite nach vorne zeigend mit erhobener Hand herumzuwedeln. 🙂