Die Veranstaltung
Vergangenen Freitag fand in Zürich die Veranstaltung „Papierkomplizen“ statt. Es war bereits das vierte Mal, dass die Papierbranche diese sehr spannende Veranstaltung ins Leben gerufen hat, um die kreativen Facetten der Papierproduktion- und Verarbeitung zu demonstrieren. Sicherlich nicht ganz uneigennützig, denn das Web stellt nach wie vor eine Herausforderung dar, gegen die sich die klassische Branche behaupten will und muss. Zum Glück. So sehr ich das Web schätze und damit mein Geld verdiene – das analoge Medium Papier übt auf mich einen deutlich künstlerisch kreativen Reiz aus, was sicherlich auch in der Haptik liegt, die mit dem Medium Papier so vielfältig aufgegriffen werden kann.
Künstler, Produzenten und Referenten
Auf einer überschaubaren Fläche im Zürcher Papiersaal präsentierten Papierhersteller wie Fedrigoni, deren Produkte mich immer wieder überzeugen (meine komplette Geschäftsausstattung basiert auf dem Constellation Snow von Fedrigoni) und Papierveredler wie Sonderegger was sich heutzutage alles produktionstechnisch mit Papier anstellen lässt. Das war kreativ höchst anregend und führte direkt zu dem Verlangen meinerseits, mich demnächst mit „Papierbasteleien“ zu beschäftigen.
Neben gewerblichen Repräsentanten zeigten zudem viele Künstler, was sie mit Papier so alles anstellen. Dies ging von klassischen Siebdrucken, über aufwändige, dreidimensionale Montagen, komplexe Origamifaltereien, Schneide- und Falzarbeiten, Lampen aus aufgeschnittenen Büchern und vielen anderen außergewöhnlichen Ideen. Ein längeres Gespräch hatte ich dabei mit Pascal Kehl von Fabrik30, dessen Werke mich besonders angesprochen haben (in der Bildergalerie die Dreierserie mit den zwei- und dreidimensionalen Drucken)
Dabei hielt sich alles in dem kleinen, sehr persönlichen Rahmen, so dass man schnell ins Gespräch kam, Fachsimpeln oder einfach nur Small-Talk betreiben konnte.
Essen und Lauschen
Auf einem weiteren Stockwerk, oberhalb der Ausstellungsfläche, gab es ein kleines Buffet mit Bratwürsten, gegrilltem Gemüsespieß, Kartoffeln und Bier. Einmal Essen und Trinken war bereits im (kostenlosen!) Besuch inbegriffen.
Besonders interessant war dann auch der erste Vortrag des (ursprünglich) Architekten Joost Grootens aus Amsterdam, der inzwischen seit 10 Jahren Bücher gestaltet und einen Einblick in die Art seines Schaffens gab. Sein Fokus liegt auf dem Entwerfen von Atlanten mitsamt ansprechender und verständlicher Infografiken. Ein sehr lehrreicher und unterhaltsamer Vortrag. Inzwischen gibt es ein bereits vergriffenes Buch über seine eigene Arbeit (100 Bücher in den letzten zehn Jahren), dass bei Amazon jedoch noch gebraucht erhältlich ist.
Den zweiten Vortrag konnte ich aus Zeitgründen nicht mehr mitnehmen, da ich noch meinen Zug nach Hause erwischen musste.
Alles in Allem eine rundum gelungene Veranstaltung die ich jedem Kreativen, egal welcher Branche, ans Herz legen kann. Das die Papierkomplizen kommendes Jahr erneut ausstellen, halte ich für gegeben. Ich wäre auf jeden Fall wieder dabei und hoffe schon jetzt, den Verlag Hermann Schmidt aus Mainz dort anzutreffen, der 2010 dort vertreten war.
Impressionen
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